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Professor Karl Eduard Büchel

 

* 22.April 1835 in Eisenberg

+ 25.August 1903 in Dresden


Im Jahr 2011 wäre der bekannte Eisenberger Künstler 175 Jahre alt geworden. Schon 1910 befasste sich der Eisenberger Lehrer Hermann Sachse mit Büchels Leben. In den Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden Vereins von 1910 ist diese Abhandlung veröffentlicht. Auszugsweise diente sie und das Biographische Künstlerlexikon von Dr. Hermann Alex. Müller aus dem Jahr 1882 als Grundlage für diesen Bericht.

Büchel wurde 1835 im Eckhaus vor dem Steintor geboren. Das Geburtshaus selbst steht nicht mehr. 1897 baute man das heute noch an dieser Stelle stehende Haus, in dem sich die Elisabeth Apotheke befindet. Nachdem er die Knabenschule und die Sonntagsschule des Georgen- Gewerbevereins besucht hatte, lernte er bei seinem Vater der Gürtler-, Bronze- und Neusilberarbeiten herstellte. Da er hierbei viel Geschick zeigte, schickte ihn sein Vater mit 16 Jahren nach Dresden in die Akademie der Künste. 1854 wurde er Schüler des bekannten Kupferstechers Professor Moritz Steinla. Schon zwei Jahre später nahm er an einer Kunstausstellung in Dresden teil und wurde hierfür ausgezeichnet. Nach dem Jahre 1856 stach er nicht mehr in Kartonmanier, sondern ging zu einer anderen Stichweise über, für die er längst schon lebhafte Neigung empfand, zum ausgeführten Farben- oder Brillantstich, dem er fast bis zum Lebensende treu geblieben ist.
Als 1858 Steinla stirbt, erbt Büchel dessen künstlerischen Nachlass. Nachdem er die „ Madonna mit der ein Opfer bringenden Venetianerin“ gestochen hatte, wurde er vom Rat der Akademie der bildenden Künste 1866 hoch gelobt.

1877 unternimmt er  eine Studienreise nach Italien.
Das königlich sächsische Ministerium ernennt ihn 1881 zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste.
Büchel ist nicht nur mit den Künstlern Professor Diethe und Henze befreundet, auch der Maler Professor Th. Große und M.Schurig zählen zu seinem Freundeskreis.
1882 werden im Biographischen Künstlerlexikon seine Arbeiten wie folgt beschrieben:

Seine Stiche zeigen eine meisterhafte Auffassung des Ausdrucks, eine treffliche Modellierung der Fleischpartien und eine sorgfältige Durchbildung. Bei einer Kunstausstellung 1891 in Berlin wurde er wiederum ausgezeichnet und König Albert lud ihn mehrfach zu sich ein.

Sein letzter Kupferstich war die Madonna im Oval. Er beendete sie 1897 und beschäftigte sich ab da mit Radierungen.

1900 ernannte ihn der König zum Professor.
1903 starb Karl Eduard Büchel im Alter von 68 Jahren an einem Herzschlag.

 

Liste von Büchels wichtigsten Werken

 

Kupferstiche

 

  • Christus mit der Samariterin am Brunnen, nach Schnorr von Carolsfeld
  • Musik, nach Bendemann
  • Fischerknaben, Nixen fangend, nach L. Fröhlich
  • Die Brüder, nach Christian Leberecht Vogel
  • Die Arnoldschen Blätter, nach Bildern des Dresdner Museums
  • Die Mönche Blasius und Balthasar , nach Raphael (Bild)
  • Magdalena, umgeben von tröstenden Frauen, nach Franceschini
  • Othello, nach H. Hoffmann, 1868
  • Madonna, nach Boltraffio
  • Madonna mit der ein Opfer bringenden Venetianerin, nach Titian, 1858-65 
  • Lady Jane Seymour, nach Hans Holbein, 1878
  • Sixtinische Madonna, nach Steinla, 1872
  • Mädchen in altdeutscher Tracht (Gretchen oder Die Beterin), nach F. Kaulbach, 1880
  • Mignon, nach P. Kießling, 1881
  • Ein Gruß aus der Welt, nach G.A.Kunz, 1881
  • Madonna mit den 3 kleinen Musikern, nach A.Feuerbach, 1880
  • Venus, nach Th. Große, 1887
  • Zurück aus dem Garten, nach Rosow 1889- 92
  • Die Geschwister im Garten, nach Claudius, 1889- 92
  • Madonna mit Kind, nach Beltraffio
  • Heiliger Rodriguez, nach Murillo
  • Büßende Magdalena, nach Franceschini
  • Votivbild der Gesegneten, nach Tizian
  • Madonna im Oval, nach Raphael
  • Der zwölfjährige Jesus, nach H. Hofmann, 1892
  • Strickendes Mädchen, nach Carl Bantzer, 1893
  • Holländisches Mädchen, nach Kühl, 1893

Radierungen ab 1897

  • Die Briefleserin, nach Pötzsch
  • Ihre Puppe, nach Piltz
  • Die Fleißige, nach Pötzsch
  • Das Erwachen, nach Behrens
  • Studienkopf eines jungen Mädchens mit Kränzchen im Haar, Büchel, 1901
  • Zeit der Rosen, nach Diethe, 1901

Außerdem kopierte Büchel Werke von Anton Krüger


 

Francesco Chieppa- Der wilde Maler aus Mailand


Die neue Ausstellung „Wassertropfen“ -leise aber ein Feuerwerk der Farben und Sinne

 

Seine Bilder hängen auf der ganzen Welt. Ausstellungen in Südamerika, Kuba, Deutschland, Tschechien  und natürlich Italien machten Francesco Chieppa zu einem bekannten Expressionisten unserer Zeit. Er malte unter anderem für die Brüder Versace, den Papst Johannes Paul den Zweiten, Fidel Castro und den ehemaligen italienischen Präsidenten Berlusconi.
Seine Bilder zeigen, was man mit Farbe und anderen Materialien in einem Mix aus verschiedenen Techniken machen kann. Manchmal ist die Gewaltigkeit, die Chieppa in dieses Spektrum legt, für uns Deutsche etwas überwältigend. Der bunte Mix an grellen Farben ist aber gewollt und für seinen expressionistischen Malstil mehr als legitim. Sein großes Vorbild Emil Nolde (1867-1956) machte ihm das schon vor fast 100 Jahren vor.
Chieppas Ausstellungen werden meist mit einer Performance eröffnet. Hier entsteht in kürzester Zeit unter den Augen der Besucher ein Bild. Oft mit Händen und Fingern gemalt, wird am Ende auch noch ein Tropfen Blut des Künstlers auf die Leinwand gebracht.
1999 kam der Italiener erstmals nach Eisenberg. Vermittelt wurde er damals durch seinen italienischen Freund Toni Santi der hier seine Pizzeria betrieb.
Die Idee einer Ausstellung mit Performance fand im Eisenberger Rathaus schnell großes Interesse. 
Während der Eröffnung im Januar 1999 entstanden dann zwei Bilder, die der Künstler innerhalb von zwei Stunden malte. Diese hängen heute als Geschenk von ihm in der Stadtbibliothek und stellen eine Stadtsilhouette und die Geschichte vom Eisenberger Mohr dar. 
Im gleichen Jahr stellte er im Hotel Esplanade in Jena aus. Bei dieser Performance malte er ein monumentales Bild mit einem Gingoblatt, angelehnt an das Kulturstadtjahr in Weimar. Im Anschluss an die Show wurde das Kunstwerk vom damaligen Oberbürgermeister für einen guten Zweck versteigert.
Anlässlich des Erfolges der Ausstellung schenkte er dem Stadtmuseum Jena sein Bild vom „Cholerischen Jesus“. Diese Schenkung wurde im Zusammenhang mit der Anschaffung des Nolde Bildes „Kuhmelken“ mit einer kleinen Feier umrahmt.
Zwei kleinere Ausstellungen zeigte Chieppa noch in der Bibliothek Greiz und in der Pizzeria eines Freundes in Gera.
Während seiner Aufenthalte in Thüringen besuchte er gemeinsam mit Freunden auch das Konzentrationslager Buchenwald. Sein großes zeitgeschichtliches Interesse und die Eindrücke im Lager inspirierten ihn so stark, das daraus der Zyklus „Arbeit macht frei“ entstand. Chieppa malte cirka 50 Bilder mit Häftlingen und deren täglichem Leben in einem KZ. 
Die Idee diese Bilder kostenlos in Thüringen an markanten Orten der faschistischen Diktatur zu zeigen scheiterte. Nur in Eisenberg war ein Teil der Bilder 2002 in Form einer Sonderausstellung zu sehen.
Danach gingen diese zurück nach Mailand und wurden dort in einem der größten Museen der Stadt präsentiert. Die Eröffnung wurde auf den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz gelegt. Von fast überall bekam Chieppa für diese Ausstellung positive Resonanz. Unzählige Medien berichteten über den Künstler und seinen Zyklus.
Nach der Ausstellung in Mailand kamen die Bilder in einen kleinen Ort im Norden Italiens, um nochmals gezeigt zu werden. Aufgrund des großen Interesses an den Bildern gründete der Bürgermeister des Dorfes eine Stiftung für die Kunstwerke, die nach wie vor von zahlreichen Kunstinteressierten besucht wird. 
Seit längeren beschäftigt sich Francesco Chieppa mit dem Thema Wasser. Er sieht sich als Botschafter der für die Wichtigkeit des Wassers auf der Welt eintritt. 
Dazu entstand als erstes die Reihe mit Bildern vom nordischen Meer, die ungebrochen zu den Verkaufsschlagern des Malers gehören. Er setzte sich aber auch konträr mit diesem Thema auseinander und malte verschiedene Bilder zum Thema Afrika und der Knappheit des Wassers dort. Unter dem Titel „Masai“ entstanden viele aussagekräftige Bilder, die zeigen wie wichtig das Wasser für die Menschen dort ist. Er selbst vertritt die Meinung, dass das Wasser für jeden kostenlos sein sollte. Erlöse aus Verkäufen seiner Bilder spendete er auch für die Wasserversorgung in Afrika.
Aber Chieppa ist mit seiner Kunst noch nicht am Ende. Seine Kritiker bezeichnen diese neue Phase in seinem Schaffen als großen Wendepunkt.
Eine schnell gemalte Welle im Nordmeer, ein Massai mit einer Wasserflasche oder Segelboote auf einem See - Bilder die von der Schnelligkeit des Malens leben. Sehen und malen verschmolzen bei ihm in kürzester Zeit. Das ist aber für ihn vorbei.
Nun setzt er sich vor ein Mikroskop um die Bewegung des Wassers mit Hilfe von Farbtropfen zu studieren. Er will das Zusammenspiel aller Elemente zeigen und expressionistisch interpretieren. Zwei Jahre intensivster Studien wurden nun zu einem neuen Zyklus Chieppas.
Diese Bilder kann man bald auch in Deutschland sehen. Erste Interessenten für diese umfangreiche Ausstellung wurden schon gefunden. Kein Problem in der von der UNESCO ausgelobten, bis 2015 laufenden Wasserdekade die jährlich seit 1995 mit dem Tag des Wassers am 22. März begangen wird.
 

 

 

Bild 1: Francesco Chieppa in seinem Atelier in Mailand                                                                              Bild 2: Gemälde aus seiner Reihe "Wassertropfen"